Chorchronik

Chorchronik

Der Kinderchor wurde 1981 von der Chorleiterin und Gesangspädagogin Karola Marckardt an der Musikschule Berlin-Lichtenberg gegründet. Schon bald erfolgte das erste öffentliche Singen im Altenheim, bei Musikschulfesten und in kleinen Konzerten. Die anfänglich 15-köpfige Besetzung wuchs immer weiter, angelockt durch die interessanten Aktivitäten des Chores.

Da ein Kinderchor bekanntlich stetig Nachwuchs braucht, wurde ein Spatzenchor gegründet, der die Kleinen aus den Musikschulkursen aufnahm. Die Spatzen waren wegen ihrer Unbefangenheit beim Singen bald so „begehrt“, dass sie viele Aufnahmen der heute noch beliebten Geschichtenlieder von R. Lakomy mitproduzierten. Die „Großen“ bereiteten sich währenddessen auf erste Festivals vor.

Mit der Wende 1989 wurden für den Chor und seine Leiterin Türen und Grenzen weit geöffnet. Der Chor gab sich den Namen „Clara Schumann“, einer großen Musiker-Persönlichkeit, die als Pianistin, Komponistin und Ehefrau Robert Schumanns Musikgeschichte schrieb.

Nachdem Wettbewerbe bestimmte Alterskriterien vorschrieben, wurde 1993 der Jugendkammerchor gegründet, um den Jugendlichen eigenständige Aufgaben geben zu können. Die meisten Konzerte bestreiten die beiden Chöre damals wie heute zusammen und geben so den Programmen eine besondere Farbigkeit.

Als der Chor 1994 1. Preisträger beim Deutschen Chorwettbewerb wurde, war sein Name nun auch in ganz Deutschland bekannt. Höhepunkte wie das Konzert bei der Verabschiedung der Alliierten im Konzerthaus, Reisen nach San Francisco, Kroatien, Slowenien, Polen, Tschechien, Australien, England und Italien wurden möglich.

 

Im Jahr 2003 gab Karola Marckardt aufgrund von schwerer Krankheit die Chorleitung an Dagmar Fiebach ab. Es folgten zahlreiche Teilnahmen an internationalen Chorfestivals und -wettbewerben. So führten sie die Wege zum Europäischen Musikfestival der Jugend nach Belgien (2004), zum Internationalen Jugendchorfestival nach Slowenien (2005) und zum Internationalen Chorfestival nach Estland (2006) und in die Slowakei (2008).

 

Im September 2008 übernahm Ute Franzke die Chorleitung von Dagmar Fiebach. Im Mai 2010 ersangen sich die ChorsängerInnen abermals einen 1. Preis beim Europäischen Musikfestival der Jugend in Belgien. Ein Jahr darauf folgte die Teilnahme am Jugendchorfestival in Dänemark und auch die vierte Reise des Chores zum Europäischen Musikfestival der Jugend nach Belgien im Mai 2012 endete sehr erfolgreich. Im Mai 2014 fuhr der Chor zum 2. Kinder- und Jugendchorfestival „StimmenKlangRaum“ nach Weimar.

Aufgrund von Krankheit übernahm im Frühjahr 2016 Yuki Inagawa, die langjährige Pianistin des Chores, die kommissarische Leitung des Kinder- und Jugendchores. Die Spatzen- und Amselchöre wurden von da an bis 2021 von Vera Hahn geleitet. Im September 2017 kam Ute Franzke gesund zurück und übernahm wieder voller neuer Ideen und Energie die Leitung des Kinder- und Jugendchores.

 

Das Chorleben ist geprägt durch die wöchentlichen Proben, die gelegentlichen Sonderproben in Vorbereitung auf Konzerte und Chorreisen, das alljährliche Probenlager, in dem die Weihnachtskonzerte vorbereitet und die Chorgemeinschaft gestärkt wird, Workshopwochenenden, Chorbegegnungen mit anderen Kinder- und Jugendchören und gemeinsame Chorreisen innerhalb und außerhalb Deutschlands. Natürlich kommt auch das gemeinsame Feiern nicht zu kurz.

Im Jahr 2019 nahm der Chor am internationalen Kinderchorfestival „Georg Friedrich Händel“ im Mai 2019 in Halle (Saale) teil, gestaltete das Sonntagskonzert in der Philharmonie gemeinsam mit dem Clara-Schumann-Frauenchor und reiste im Oktober 2019 nach Perugia (Italien). Ebenfalls Erlebnisse, die der Chor nicht vergessen wird, waren das Geburtstagskonzert anlässlich des 50. Geburtstages der Chorleiterin im Januar 2020 und der Theaterworkshop mit dem Regisseur Sebastian Gühne im Februar 2020.

Die Pandemie überbrückte der Chor mit Online-Proben, die im ersten Lockdown sogar täglich stattfanden, und mit gemeinsamem Musizieren mit Tone Chimes (japanische Handglocken). Im Jahr 2021 feierte der Chor sein vierzigjähriges Bestehen mit einem Flashmob und gründete einen weiteren Nachwuchschor. Außerdem wurde dem Clara-Schumann-Kinderchor der zweite Preis des Kinderchorlandpreises Berlin für seinen Zusammenhalt und seine hervorragende Arbeit während der Pandemie verliehen.

In den Jahren 2022 und 2023 fanden außergewöhnlich viele Chorbegegnungen statt, u.a. mit den „State College Area High School Master Singers“ aus Pennsylvania (USA), der „Chorakademie Erfurt“, der „Kindersingakademie der Stadt Halle (Saale)“ und dem „Mädchenchor Wernigerode“. Ganz besondere Highlights waren die Chorreisen nach Vilnius (Litauen) 2022 und Gent (Belgien) 2023 zum internationalen Kinder- und Jugendchorfestival „Europa Cantat Junior“.

 

Viele „Claras“ widmen ihre Zeit neben dem Chor dem Gesangs- und Instrumentalunterricht. Aus diesem musikalischen Gesamtpaket gehen regelmäßig auch Jugendliche hervor, die sich professionell der Musik verschreiben.